Nora Bossongs „Rotlicht“: Ein Bericht aus der Schattenwelt der legalisierten Prostitution

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Dieser Beitrag ist zuerst in der Kritischen Perspektive (hier) erschienen.

 

Es ist jetzt schon etwas her, dass die Schriftstellerin Nora Bossong und ich unser Telefonat für ihre Buchrecherche miteinander hatten, und es war ein angenehmes Gespräch. Als das Buch dann endlich draußen war, war ich deswegen ein bisschen verwundert über das was ich so darüber las (nämlich, dass ein Freund und sie eine Prostituierte gekauft hätten, für eine Stunde, und es sei nicht klar, was auf dem Zimmer geschehen sei – uuuuh, spannend. Nicht.) Laut Klappentext „stellt sich die Frage, warum das Rotlichtmilieu die Wollust nur an den Mann bringen will – und niemals an die Frau“; klingt ein bisschen, als beschwere man sich darüber, dass Prostitution und Pornografie nur Männern zur Verfügung stünden und als fordere man hier – in bester bürgerlicher Sexuallibertinage – die Öffnung dieser Sektionen für alle zukünftigen Konsumentinnen und Freierinnen. Oar nee, dachte ich, bitte sag jetzt nicht, Du hast so ein verlogenes pseudolibertäres Buch geschrieben in dem die alte Lüge davon steht, dass Freiheit und Gleichberechtigung bedeuten, Frauen dasselbe Recht auf Missbrauch, Ausbeutung und dem ganzen kapitalistischen Menschenverwertungskram zuzugestehen.

Und da kann ich gleich alle beruhigen: Nein, hat sie nicht.

Auf einer Zugfahrt habe ich das Buch zu lesen begonnen, und war gleich vom ersten Kapitel an dermaßen im Sog, dass ich lesend vom Bahnhof heimgegangen bin und im Bett weitergelesen habe, bis das Buch nachts um 4 „alle war“.

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