Das ist, was heute wieder auf einigen Plakaten, Transparenten und Schildern hochgehalten wird – ausgerechnet auf Demos zum Internationalen Frauenkampftag.
Ich möchte Dir, die Du ein solches Schild trägst, Folgendes sagen.
Weltweit gibt es zwischen 40 und 42 Millionen Menschen in der Prostitution. 80% davon sind weiblich und meist zwischen 13 und 25 Jahren alt. 90% von ihnen haben einen Zuhälter.
Die wirfst Du unter den Bus.
Wofür?
Für Dein Image. Pro Sexarbeit zu sein ist cool. Es zeigt, wie sexuell offen, progressiv und unprüde man ist. Aber ich sag Dir mal was. Sexarbeit ist nur cool, wenn Du nicht die bist, die den Hintern hinhalten muss. Hör auf, Frauen und Mädchen in der Prostitution unter den Bus zu werfen, nur weil Du Dich dessen selbstvergewissern musst, dass Du zu den Coolen gehörst.
Sei solidarisch! Die Frage, ob wir als Welt, als Gesellschaft, es dulden, wenn Männer Sex und damit Frauen und Mädchen kaufen, geht alle Frauen und Mädchen an. Auch die, die nicht in der Prostitution sind.
Wie ich das meine?
Nun…
Wenn Sex für Dich eine „Dienstleistung“ ist, ist Vergewaltigung dann eine „Leistungserschleichung“?
Wenn Sex für Dich „Arbeit“ ist, ist eine Vergewaltigung für Dich dann „Zwangsarbeit“?
Wenn Sex für Dich „Arbeit“ ist, sollte sie dann auf dem Arbeitsamt für alle Frauen und Mädchen angeboten werden?
Wenn Sex für Dich „Arbeit“ ist, ist es für Dich also ein „Jobangebot“, wenn ein Typ Dich auf der Straße fragt, wieviel es bei Dir kostet?
Wenn Sex für Dich „Arbeit“ ist, ist Kindesmissbrauch dann für Dich „Kinderarbeit“?
Die Frage, ob Sex käuflich sein darf, betrifft euch alle. Betrifft uns alle.
Entweder Sex ist Arbeit, oder Sex ist keine Arbeit.
Die Konsequenzen unserer gesellschaftlichen Antwort darauf betreffen uns ALLE.
Für Frauen- und Mädchenrechte zu sein, das bedeutet: nicht zu wollen, dass alles an Frauen und Mädchen verkapitalisiert wird.
Sex ist keine Ware.
Frauen und Mädchen sind keine Ware.
Meine Forderungen heute zum Frauenkampftag gehen an zwei Gruppen.
Erstens: Männer, hört auf, euch wie Idioten zu benehmen und Sex zu kaufen!
Zweitens: Du mit dem „Sexarbeit-ist-Arbeit“-Schild, leg es weg. Leg es weg, solidarisiere Dich mit uns Betroffenen der Prostitution, solidarisiere Dich mit ALLEN Frauen und Mädchen, denn wir sind Schwestern!
Und keine Schwester kann wollen, dass eine andere zur Ware verkommt.
© Huschke Mau