In Ländern mit Nordischem Modell gehen Menschenhandel, Zuhälterei und Zwangsprostitution deutlich zurück – vor allem durch die gesunkene Nachfrage. Wo weniger Freier aktiv sind, lohnt sich Prostitution wirtschaftlich nicht, und damit verschwinden auch Zwangsprostitution und Menschenhandel. In Deutschland gibt es zwar Polizeirazzien, aber sie ändern nichts am System: Die Nachfrage ist hoch, kriminelle Netzwerke profitieren, der Markt floriert. Solange Männer Frauen kaufen, wird es Menschen geben, die sie verkaufen.
In Schweden zeigt die Evaluation, dass das Sexkaufverbot als Teil des Modells den Aufbau organisierter Kriminalität erheblich erschwert hat. Die Zahl gehandelte Frauen ist dort deutlich geringer als in Ländern mit liberalen Prostitutionsgesetzen. Auch Norwegen gilt für Menschenhändler nicht mehr als lukrativer Markt – zu wenig Nachfrage, zu hohes Risiko. Ohne Gesetz wäre der Markt laut Evaluation 45 % größer.
Zweitens befragt die Polizei dort aktiv festgenommene Freier – ein wertvoller Informationskanal zur Ermittlung von Täterkreisen und zur Lokalisierung von Opfern.
Drittens führt das Modell zu mehr Verfahren, Verurteilungen und einem kleineren Dunkelfeld. Anders als in Deutschland braucht es keine Opferaussage und keinen individuellen Nachweis von Zwang. Objektive Kriterien genügen, um Zuhälterei oder Menschenhandel festzustellen.
Das Modell schützt nicht nur Betroffene, sondern verhindert, dass neue Opfer entstehen: Wo niemand kauft, wird auch niemand verkauft.
© Huschke Mau