Folgen der Legalisierung von Sexkauf: 11 Punkte, die zeigen, dass wir eine Gesetzesänderung brauchen

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In den letzten Wochen habe ich in 11 kurzen Texten aufgeführt, welche Folgen es hat, wenn eine Gesellschaft es Männern erlaubt, Frauen für Sex zu kaufen. Hier ist die Zusammenfassung.

Erstens: Überall da, wo Prostitution legalisiert ist, gibt es weniger Ausstiegshilfen. Wenn Prostitution als „ganz normaler Beruf“ angesehen wird, braucht es ja schließlich keine Ausstiegsprogramme, keine Beratungsstellen usw. – Menschen, die den Job wechseln wollen, können das ja einfach tun. Friseurinnen, Ingenieurinnen, Lehrerinnen brauchen ja auch keine Ausstiegshilfen. Sie wechseln einfach den Job! So denkt sich das der Staat. Damit fallen viele Hilfen für Frauen und Mädchen in der Prostitution weg, und viele bleiben in der Prostitution gefangen.

Zweitens: Dass Legalisierung gegen das Stigma, das Prostituierte trifft, hilft, ist ein Mythos. Legalisierung bedeutet nur, dass alle so tun, als würde da eine normale Dienstleistung erbracht. Der sexuelle Missbrauch wird geleugnet und damit auch, wer ihn als Täter vollzieht: der Freier. Den trifft endgültig kein Stigma mehr, er gilt als ganz normaler Kunde. Nur das Stigma, das Prostituierte trifft, bleibt gleich. Es kann mit Legalisierung nicht negiert werden, denn es ist der Prostitution inhärent: Freier brauchen das Stigma, damit sie vor sich rechtfertigen können, was sie tun („ist als Hure weniger wert, ist als Hure dafür da, ist als Hure anders als andere Frauen und kann das ab“).

Drittens: Freier wird mit der Legalisierung von Sexkauf signalisiert, sie wären im Recht und ihr Handeln wäre ok. Sie lernen, dass sie angeblich ein Recht auf Sex haben: schließlich haben sie dafür gezahlt! Sie sind so sehr davon überzeugt, dass sie es auch mit Druck, Gewalt und zur Not mittels Gerichten durchsetzen.

Viertens: Die Gewalt durch Freier nimmt zu. Prostitution, das bedeutet: Sex, der von einem Mann gewollt wird und von der Frau geduldet wird, weil sie das Geld braucht. Sie will ihn aber nicht, es ist ein nichtkonsensueller Sexualkontakt. Sexkäufer finden das in Ordnung. Von diesem Punkt zu anderen Gewalttaten ist es nur noch ein kleiner Schritt: dazu, Frauen aus der Prostitution zu vergewaltigen, zu schlagen, zu entführen, zu ermorden. Weil man sich als Freier im Recht fühlt! Frauen in der Prostitution sind 6 mal häufiger von Gewalt in ihrem „Arbeitsumfeld“ betroffen als andere Frauen.

Fünftens: Es gibt deswegen überall dort, wo Sexkauf legal ist, mehr Morde an Frauen aus der Prostitution. In Deutschland wurden schon Frauen in der Prostitution erschlagen, zerstückelt, erstochen, weil der Blowjob nicht so war, wie der Freier es wollte, oder weil sie Analverkehr verweigerten.

Sechstens: Überall dort, wo Sexkauf gesetzlich legal ist, gibt es mehr Männer, die Sex kaufen. Denn der Staat meldet ihnen zurück: das ist okayes Verhalten! Gesetze haben eine normative Wirkung. In Deutschland gehen mittlerweile jeden Tag 1,2 Millionen Männer ins Bordell.

Siebtens: Überall dort, wo Sexkauf legal ist, gibt es mehr Freier, und damit auch eine riesige Nachfrage. Dieser Markt kann nicht mit „freiwilligen Prostituierten“ befriedigt werden, denn es gibt zu wenige. Zuhälter und Menschenhändler wissen, dass es sich überall dort, wo Sexkauf legal ist, lohnt, Frauen und Mädchen zu menschenhandeln und in die Prostitution zu verbringen, weil sie damit viel verdienen können. Überall dort, wo Sexkauf legal ist, gibt es automatisch mehr Zwangsprostitution & Menschenhandel!

Achtens: Mehr Freier, das bedeutet: mehr Männer, die sich sexuell problematisch verhalten und denen sexueller Konsens total egal ist. Und dieses Problem betrifft dann auch nichtprostituierte Frauen und Mädchen!

Neuntens: Überall dort, wo Sexkauf legal ist, stumpft die Gesellschaft ab, wenn es um Gewalt gegen Frauen und Mädchen geht. Sie wird Teil des Alltags, sie wird hingenommen und entproblematisiert.

Zehntens: Prostitution ist ein rassistischer Markt. Ohne Rassismus gäbe es Prostitution gar nicht. Die meisten Frauen, die hier anschaffen (müssen) kommen aus sehr viel ärmeren Ländern, und sie werden wegen ihrer Ethnie sexuell fetischisiert und stereotypisiert.

Elftens: Prostitution, das bedeutet, alles ist auf die Bedürfnisse des Mannes ausgerichtet. Die Frau hat ihn zu bedienen. Ihr Konsens, ihr Wille, ihre Bedürfnisse sind egal, sie hat abzuliefern – der Mann hat bezahlt, also ein Recht auf Sex. Das ist eine lust- und frauenfeindliche Sexualmoral, die überall dort, wo Sexkauf legal ist, die Gesellschaft in patriarchalen Strukturen gefangenhält.

© Huschke Mau