Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 11: eine frauen- und lustfeindliche Sexualmoral

    In Gesellschaften, in denen es Männern erlaubt ist, Sex zu kaufen und ins Bordell zu gehen, verändert sich die Sexualmoral – und zwar ins Negative. Sie wird lustfeindlicher und frauenfeindlicher. Überall dort, wo es als in Ordnung gilt, dass Männer Sex kaufen, ändert sich die Definition von Konsens. Ungewollter Sex gilt nicht mehr unbedingt als sexuelle Gewalt: sondern ein Geldschein, so wird behauptet, macht aus der sexuellen Gewalt eine „Dienstleistung“ und aus dem Täter einen „Kunden“.

    Dort, wo sich die Definition dessen verändert, was im sexuellen Bereich als Konsens, freiwillig oder sexuelle Gewalt gilt, betrifft das ALLE Frauen einer Gesellschaft. (Man denke nur an Männer, die Frauen beim Date zum Essen einladen und glauben, sich damit ein Recht auf Sex zu kaufen. Oder an Vermieter, die Frauen in der aktuellen Lage der Wohnungsnot ausnutzen und die Wohnung nur gegen Sex vermieten.)

    Sexuelle Gewalt bleibt überall dort, wo Prostitutionsnutzung als okay gilt, alltäglicher Bestandteil der Gesellschaft. Die Prostituierung von Frauen und Mädchen ist eine tragende Säule des Patriarchats. Man kann sie nicht weichspülen oder besser machen.

    Sie beinhaltet vier Botschaften für ALLE Männer und Frauen der Gesellschaft:

    Erstens: Sexuelle Zustimmung ist nicht notwendig. Sie kann durch einen Geldschein ersetzt werden. Nicht beide Partner müssen den Sex wollen – sondern es reicht, wenn einer bezahlt.

    Zweitens: Männer haben ein Recht auf Sex.

    Drittens: Sex ist nichts gegenseitiges, sondern etwas, das Frauen performen und abliefern müssen.

    Viertens: Es ist okay, wenn Sex einseitig auf die Bedürfnisse des Mannes ausgerichtet ist. Die Befriedigung der Frau, ihr Wille, ihre Wünsche, sogar ob sie den Sex überhaupt will, ist völlig unerheblich.

    Damit ist klar: Prostitution hat Auswirkungen auf die Sexualmoral der ganzen Gesellschaft.

    Diese Auswirkungen sind nicht fortschrittlich und befreiend – sondern patriarchal, gewalttätig, frauen- und lustfeindlich.

    Wo Prostitution stattfindet, kann es keine sexuelle Befreiung geben.

    © Huschke Mau