„Wenn wir das Nordische Modell einführen, dann wandert das alles in den Untergrund“

    … das ist ein Einwand, den ich oft höre. Aber stimmt er auch?

    Zunächst mal: was soll das sein, der „Untergrund“? Oft wird behauptet, Prostitution sein dann für Polizei und Sozialarbeiterinnen nicht mehr auffindbar. Prostitution würde quasi verschwinden, in „dunkle Ecken“. Aussagen von Polizei und Sozialarbeiterinnen in Schweden zeigen aber, dass das nicht so ist. Die Polizei hat einen sehr guten Überblick darüber, wo Prostitution stattfindet – und auch die Sozialdienste und Beratungsstellen berichten, keine Probleme bei der aufsuchenden Arbeit zu haben.

    Woran liegt das?

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    „I want to believe“ – Oder: Was Agent Mulders Büro in Akte X mit Prostitution zu tun hat

      Ich liebe Akte X. Ich habe es schon als Kind geliebt, es heimlich zu sehen. Ich habe Dana Scully geliebt und Fox Mulder und ich habe es geliebt, in Grauen vor den Ufos, Werwölfen und Poltergeistern im Fernsehsessel zu erstarren, auch, wenn ich danach jedes Mal Angst davor hatte, nach dem Einschlafen von Aliens entführt zu werden. In der Tat habe ich nach jeder Sendung meinen Teddy aus dem Bett gekickt. Denn ich fürchtete, er würde mit hinaufgebeamt, wenn ich entführt würde. Und was wäre, wenn die Außerirdischen mich zwar zurückbeamen würde auf diese Erde, ihn aber oben im Ufo vergäßen? Dann müsste ich leben in dem Wissen, dass mein Teddybär irgendwo im All herumschwebt, unerreichbar von mir getrennt. Für immer.

      Neulich habe ich mir wieder Folgen über Folgen von Akte X reingezogen. Und dabei ist mir etwas aufgefallen. Ihr kennt doch das Poster, das in Agent Mulders Büro hängt, oder? Jede und jeder kennt es.

      Über dieses Poster hatte ich mir nie so konkret Gedanken gemacht. Ich hab immer gemeint, Agent Mulder hätte es aufgehängt, weil er eben gern an Ufos und solche Dinge glauben möchte. Und als ich herumgefragt habe in meinem Bekanntenkreis, kam raus: das denken irgendwie alle. Du auch?

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      Folgen der Legalisierung von Sexkauf: 11 Punkte, die zeigen, dass wir eine Gesetzesänderung brauchen

        In den letzten Wochen habe ich in 11 kurzen Texten aufgeführt, welche Folgen es hat, wenn eine Gesellschaft es Männern erlaubt, Frauen für Sex zu kaufen. Hier ist die Zusammenfassung.

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        Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 11: eine frauen- und lustfeindliche Sexualmoral

          In Gesellschaften, in denen es Männern erlaubt ist, Sex zu kaufen und ins Bordell zu gehen, verändert sich die Sexualmoral – und zwar ins Negative. Sie wird lustfeindlicher und frauenfeindlicher. Überall dort, wo es als in Ordnung gilt, dass Männer Sex kaufen, ändert sich die Definition von Konsens. Ungewollter Sex gilt nicht mehr unbedingt als sexuelle Gewalt: sondern ein Geldschein, so wird behauptet, macht aus der sexuellen Gewalt eine „Dienstleistung“ und aus dem Täter einen „Kunden“.

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          Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 10: mehr Rassismus

            Sexkauf zu legalisieren bedeutet, die Gesellschaft in Sachen Rassismus noch weiter zu entsensibilisieren. Zehntausende migrantische Frauen werden jährlich nach Deutschland, in das „Bordell Europas“ verschafft, mit dem einzigen Zweck, von den Männern hierzulande sexuell ausgebeutet zu werden. Das ist frauenverachtend und rassistisch, um nicht zu sagen: neokolonial.

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            Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 9: eine Gesellschaft, die abstumpft gegenüber Gewalt gegen Frauen

              Überall dort, wo Freiertum als für Männer okayes Verhalten und Prostitution als normaler Job hingestellt wird, stumpft die Gesellschaft ab, wenn es um Gewalt gegen Frauen geht. Das sehen wir z.B. in Deutschland.

              Man kann es gut daran sehen, wie in den Zeitungen über Prostitution berichtet wird. Da ist von Verharmlosungen (Bordelle als „Liebestempel“, Frauen als „Liebesdienerinnen“, Prostitution als „Liebesdienste“) bis zu anzüglichen Altherrenwitzen („Abstecher im Puff“, „Verkehr im Bordell geregelt“, „Bordell erregt die Gemüter“) alles dabei.

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              Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 8: mehr Männer, die sich sexuell problematisch verhalten

                In Gesellschaften, in denen Sexkauf erlaubt ist, gibt es mehr Freier als in Gesellschaften, in denen es Männern verboten ist, zu Prostituierten zu gehen. Mehr Freier in einer Gesellschaft, das bedeutet: mehr Männer, das Konsensprinzip nicht verstanden haben, und die glauben, nicht feststellen zu müssen, ob die Frau, mit der sie schlafen, den Sex überhaupt will. Dieses problematische Verhalten der Freier bleibt nicht hinter geschlossenen Bordelltüren. Sondern sie tragen es hinaus in die Gesellschaft.

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                Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 7: mehr Zwangsprostitution & Menschenhandel

                  Sexkauf zu legalisieren, verändert das Prostitutionsgeschehen – und zwar zum Schlechteren. Viele Menschen denken: „Wenn wir Prostitution legalisieren und so tun, als sei es ein ganz normaler Job, können die Behörden alles kontrollieren und Gewalt, Menschenhandel und Zwangsprostitution finden nicht mehr statt.“

                  Das ist falsch.

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                  Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 6: mehr Freier

                    Es gibt einen großen Unterschied zwischen Gesellschaften, die Sexkauf legalisiert haben und Gesellschaften, in denen es verboten ist, sich Frauen für Sex zu kaufen: überall dort, wo es für Männer gesellschaftlich akzeptiert ist, Prostitution zu nutzen, gibt es mehr Freier als dort, wo es verboten ist.

                    Und das ist nur logisch: dort, wo es gesetzlich erlaubt ist, sich Frauen für Sex zu kaufen, werden mehr Männer es tun – schließlich ist ja nichts dabei, es ist nicht verboten. Gesetze haben eine normative Wirkung. Wir können das an anderen Beispielen sehen: wäre es erlaubt, andere Menschen zu schlagen, würden mehr Menschen andere Menschen schlagen. Wäre es erlaubt, Kinder zu missbrauchen, würden mehr Menschen Kinder missbrauchen. Wäre es erlaubt, im Supermarkt zu stehlen, würden mehr Menschen im Supermarkt stehlen.

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                    Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 5: mehr Morde an Frauen aus der Prostitution

                      Prostitution wird nicht sicherer, wenn Sexkauf legalisiert ist, sondern gefährlicher. Dies zeigen allein all die Morde an Frauen und Mädchen in der Prostitution: in Schweden, wo das Nordische Modell inkl. Freierbestrafung installiert ist, gab es seit 1999 zwei Morde an Frauen aus der Prostitution: eine ermordet von ihrem Exfreund, eine getötet durch ihren Drogendealer. Beide Morde geschahen also außerhalb des Prostitutionskontextes.

                      Blicken wir dagegen nach Deutschland, müssen wir konstatieren, dass in einem vergleichbaren Zeitraum (seit 2000) über 110 Morde an Frauen und Mädchen in der Prostitution stattgefunden haben. In der Mehrzahl sind die Täter Freier.

                      Warum ist das so?

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