Die Folgen einer legalisierenden und liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 1 – weniger Ausstiegshilfen

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Überall dort, wo angenommen wird, Prostitution sei ein „Beruf“, eine „Dienstleistung“, findet eine Verschleierung dessen statt, was Prostitution wirklich ist: nämlich der über Geld erpresste Zugang zu Frauenkörpern und Sex durch Männer in einer Situation, in der die Herstellung von authentischem sexuellem Konsens nicht möglich ist.

Prostitution ist in liberalen, legalisierenden Prostitutionsgesetzgebungen nicht als sexueller Missbrauch angesehen. Die Annahme, Prostitution sei ein Beruf, verhindert, dass Staat und Gesellschaft Prostitution als das sehen, was sie in Wirklichkeit ist: sexuelle Gewalt gegen Frauen.

Das hat u.a. zur Auswirkung, dass Mädchen und Frauen, die von Prostitution betroffen sind, weniger Verständnis und vor allem weniger Hilfen zur Verfügung gestellt werden.

Versuchen sie, über ihre schwierige Lage zu sprechen, bekommen sie zur Antwort, das sei doch ein „ganz normaler Job“, eine „ganz normale Dienstleistung“.

Wenn sie damit „nicht zurechtkommen“, dann muss das also an ihnen liegen. Am Job liegt´s nicht – der ist ganz normal!

Diese Annahme führt zu der abartigen Situation, dass Frauen und Mädchen, die in der Prostitution sind, die Schuld daran gegeben wird, wenn sie unter dieser unerträglichen Situation leiden. Etwas kann mit ihnen nicht stimmen, wenn sie unter einem ganz normalen Job zusammenbrechen!

Außerdem scheint äußerlich alles geregelt. Der Bürokratie wurde Genüge getan: alles ist angemeldet, es gibt ordentliche Verträge, es gibt Formulare und Vordrucke und Stempelchen. Damit, so Staat und Gesellschaft, ist alles in Ordnung.

Aber wird sexueller Missbrauch „in Ordnung“, bloß weil er behördlich angemeldet ist?

An der Traumatisierung der Frauen und Mädchen und an ihrer Verzweiflung ändert sich dadurch nichts.

Dort, wo Prostitution als ganz normaler Beruf gilt, wird Prostitution entproblematisiert. Und dann werden die Unterstützungsangebote, die Beratungsstellen und Ausstiegshilfen gestrichen. Und das ist nur logisch. Denn wenn Prostitution ein ganz normaler Beruf ist, wozu braucht es dann Ausstiegshilfen? Eine Bäckerin, eine Friseurin, eine Ingenieurin, die nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten wollen, brauchen ja schließlich auch keine Ausstiegsberatung. Die wechseln einfach den Beruf! Und so stellen sich Staat und Gesellschaft das dann mit Prostitution auch vor.

Aber Frauen und Mädchen, die aus der Prostitution aussteigen wollen, haben natürlich eine Menge Hindernisse auf dem Weg zu räumen. Sie sind häufig stark traumatisiert, sie sind oft isoliert, verarmt, verschuldet, müssen sich von Zuhältern und Bordellbetreibern freikaufen, werden bedroht, fürchten manchmal um ihr Leben.

Damit lässt eine liberale Prostitutionsgesetzgebung sie allein. Will Prostitution nicht als Gewaltverhältnis, sondern als normalen Beruf ansehen.

Überall dort, wo eine liberale, legalisierende Prostitutionsgesetzgebung herrscht, wird Prostitution zur Falle für Frauen und Mädchen. Und das bedeutet: einmal drin…

… kein Weg mehr raus!

© Huschke Mau