Waaaaaah. Gerade macht Presseschau mal wieder überhaupt keinen Spass.
Die FPÖ in Österreich möchte Asylbewerberinnen verbieten, mit Prostitution Geld zu verdienen, während ihr Verfahren noch läuft.
Erstmal den Kopf aufräumen. Und dann feststellen: wir Frauen in und aus der Prostitution sind mal wieder die Gearschten. Aber von vorne.
Österreich ist ein Land mit einer äusserst konservativen
Prostitutionspolitik. Das bedeutet: Freier sein ist voll okay,
Prostitution ist voll okay, Prostituierte sind pfui. Und weil sie pfui
sind, müssen prostituierte Frauen dort alle 6 Wochen zu einer
verpflichtenden medizinischen Untersuchung. Ja, ihr habt richtig
gelesen: UNTERSUCHUNG. Nicht Beratung. UNTERSUCHUNG. Ja, das bedeutet:
so richtig mit ab auf den Gynstuhl, Beine breit und drin rumfummeln.
Unschön? Nicht nur das. Sondern ein klarer Verstoß gegen die
Menschenwürde und gegen die körperliche Selbstbestimmung von Frauen. Und
wenn ich mir das mal kurz erlauben darf: unsere werte CDU hier wollte
genau das ins 2017 in Kraft getretene ProstSchG einschreiben. Denn
augenscheinlich kommt es bei prostituierten Frauen auf einmal mehr
Beinebreitmachen dann schon gar nicht mehr an. Aber wir wundern uns ja
nicht jetzt, dass von Frauenfeinden frauenfeindliche Vorschläge kommen.
Jedenfalls ist es in Österreich so, dass Asylbewerberinnen und
Asylbewerber nicht arbeiten dürfen, während ihr Verfahren läuft. So
weit, so scheisse. Aber prostituieren dürfen sie sich. So weit, so noch
scheisserer. Es riecht nach Kolonialismus hier und nach einer fetten
Kombi aus Rassismus und Frauenverachtung – die Arbeitsplätze dürfen
AsylbewerberInnen keinem wegnehmen dürfen, gell, aber unseren weissen
Herren die Schwänze lutschen, das geht. Passt schon.