Sexkauf zu legalisieren, verändert das Prostitutionsgeschehen – und zwar zum Schlechteren. Viele Menschen denken: „Wenn wir Prostitution legalisieren und so tun, als sei es ein ganz normaler Job, können die Behörden alles kontrollieren und Gewalt, Menschenhandel und Zwangsprostitution finden nicht mehr statt.“
Das ist falsch.
Mit der Legalisierung wird das komplette Gegenteil erreicht. Deutschland ist dafür das beste Beispiel und wird mittlerweile als „Bordell Europas“ bezeichnet. Die Gerichtsurteile bzgl. Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung betragen in Deutschland pro Jahr über 300. Das Bundeskriminalamt spricht aber in jedem „Bundeslagebild Menschenhandel“ von einem „großen Dunkelfeld“.
Überall da, wo es Männern erlaubt ist, Sex zu kaufen, gibt es bald mehr und mehr Männer, die genau das tun. Denn Gesetze haben eine normative Wirkung: wenn es erlaubt ist, etwas zu tun, werden mehr Menschen es tun. In Deutschland gibt es durch die legalisierende Gesetzgebung eine enorme Anzahl an Freiern, d.h. eine große Nachfrage nach käuflichem Sex.
Mehr Freier, das bedeutet: mehr Geld gelangt in die Sexindustrie. Dadurch werden Zuhälter und Menschenhändler angelockt: hier lohnt es sich für sie, mitzumischen, hier gibt es viel Geld für sie zu verdienen. Immer mehr Bordelle öffnen, und das bedeutet, es werden Frauen benötigt, um in diesen Bordellen anzuschaffen. Da es nicht genügend Frauen gibt, die „freiwillig“ die enorme Nachfrage nach käuflichem Sex bedienen, werden eben Frauen dazu gezwungen.
Frauen zur Prostitution zu zwingen, damit kann man in Deutschland als Zuhälter richtig viel Geld machen, das lohnt sich richtig! Dort, wo legale Prostitution existiert, ist immer auch ein riesiger Markt, und dort sorgen Zuhälter und Menschenhändler dafür, dass genug „Angebot“ zur Verfügung steht. Dagegen vorzugehen, ist in einem legalisierten System unmöglich. Wer soll diesen riesigen Markt kontrollieren, und wie, vor allem, wenn Bordelle jetzt „normale Betriebe“ und Bordellbetreiber „normale Geschäftsmänner“ sind?
Menschenhandel ist einfach auszuüben, schwer zu kontrollieren, noch schwerer nachzuweisen und nimmt durch die aktuelle Gesetzgebung zu statt ab. Weil er sich lohnt! Der Umsatz, den dieses Gewerbe in Deutschland macht, wird jährlich auf 14,5 bis 15,5 Milliarden Euro geschätzt. Das meiste davon wandert in die Taschen derer, die von der Prostitution anderer profitieren: Bordellbetreiber, Laufhausvermieter, Zuhälter, Frauenhändler…
Beispiel gefällig? Vor 2014 war es in der Schweiz legal, sich als Freier ein 16-jähriges Mädchen für Sex zu kaufen. Die Bundesversammlung hatte zwar verstanden, dass Prostitution weiblicher Jugendlicher im Zunehmen begriffen und für diese seelisch und körperlich traumatisierend war. Aber man hatte Prostitution unter 18 erlaubt, weil ja sonst die minderjährigen Mädchen bestraft worden wären.
Auf die Idee, die FREIER statt der Mädchen zu bestrafen, war man nicht gekommen. Was war das Resultat? Mädchenkauf war legal und sandte das Signal an Männer, dass dieses Verhalten ok sei. Immer mehr Männer nahmen diesen vom Staat angebotenen Machtraum wahr, fragten auf den Strichs nach minderjährigen Mädchen – und Zuhälter und Mädchenhändler witterten das große Geschäft und „besorgten“ das Angebot, notfalls mit Gewalt und Druck.
Prostitution, konkret, Sexkauf zu legalisieren, schützt Frauen und Mädchen in der Prostitution nicht, sondern sorgt dafür, dass immer noch mehr von ihnen in die Prostitution hineingezwungen werden! Eine Prostitutionsgesetzgebung, die Männern erlaubt, Sex zu kaufen, und die also eine große Nachfrage auf dem Markt schafft, sorgt IMMER für mehr Zwangsprostitution und Menschenhandel, weil es sich genau dort massiv LOHNT, Frauen und Mädchen zur Prostitution zu zwingen.
© Huschke Mau