Was bewirkt das Nordische Modell? Effekt Nr. 5: weniger Menschenhandel, Zwangsprostitution und Zuhälterei

    In Ländern mit Nordischem Modell gehen Menschenhandel, Zuhälterei und Zwangsprostitution deutlich zurück – vor allem durch die gesunkene Nachfrage. Wo weniger Freier aktiv sind, lohnt sich Prostitution wirtschaftlich nicht, und damit verschwinden auch Zwangsprostitution und Menschenhandel. In Deutschland gibt es zwar Polizeirazzien, aber sie ändern nichts am System: Die Nachfrage ist hoch, kriminelle Netzwerke profitieren, der Markt floriert. Solange Männer Frauen kaufen, wird es Menschen geben, die sie verkaufen.

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    Was bewirkt das Nordische Modell? Effekt Nummer 2: Die Anzahl der Freier reduziert sich

      Was bewirkt das Nordische Modell? Effekt Nummer 2: Die Anzahl der Freier reduziert sich

      In Ländern, die ein Sexkaufverbot eingeführt haben, ist ein deutlicher Rückgang der Anzahl an Freiern zu beobachten. Grund dafür sind mögliche Konsequenzen wie Geldstrafen, soziale Ächtung, der Verlust des Arbeitsplatzes oder familiäre Konflikte. Diese abschreckenden Effekte zeigen messbare Auswirkungen. Die schwedische Evaluation des Gesetzes im Jahr 2008 bestätigt, dass es das Verhalten von Freiern direkt beeinflusst. So kauften 1996 – also vor Einführung des Gesetzes – noch 13 % der Männer in Schweden sexuelle Dienstleistungen. Im Jahr 2008, etwa zehn Jahre nach Einführung des sogenannten Nordischen Modells, waren es nur noch 8 %. Eine weitere Umfrage aus dem Jahr 2014 ergab, dass lediglich 0,8 % der schwedischen Männer angaben, in den vergangenen zwölf Monaten sexuelle Dienstleistungen in Anspruch genommen zu haben.

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      Was bewirkt das Nordische Modell? Effekt Nummer 1: Die Einstellung der Gesellschaft zu Sexkauf ändert sich


        Gesetze haben eine starke normative Wirkung, was sich besonders im schwedischen Sexkaufverbot zeigt. Der Wandel in der gesellschaftlichen Haltung lässt sich darin erkennen, dass Bordellbesuche nicht mehr als Ausdruck von Männlichkeit, sondern als Respektlosigkeit gegenüber Frauen wahrgenommen werden. Dieser Wandel ist eine direkte Folge des Nordischen Modells, das die gesellschaftliche Sichtweise verändert hat. In Schweden wird die Nutzung von Prostitution nicht mehr als normal oder akzeptabel betrachtet. Freier finden keine gesellschaftliche Unterstützung für ihr Verhalten. Die Prostituierte wird nun als Opfer angesehen, während der Freier als jemand betrachtet wird, der sexuell ausbeutet.

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        Folgen der Legalisierung von Sexkauf: 11 Punkte, die zeigen, dass wir eine Gesetzesänderung brauchen

          In den letzten Wochen habe ich in 11 kurzen Texten aufgeführt, welche Folgen es hat, wenn eine Gesellschaft es Männern erlaubt, Frauen für Sex zu kaufen. Hier ist die Zusammenfassung.

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          Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 11: eine frauen- und lustfeindliche Sexualmoral

            In Gesellschaften, in denen es Männern erlaubt ist, Sex zu kaufen und ins Bordell zu gehen, verändert sich die Sexualmoral – und zwar ins Negative. Sie wird lustfeindlicher und frauenfeindlicher. Überall dort, wo es als in Ordnung gilt, dass Männer Sex kaufen, ändert sich die Definition von Konsens. Ungewollter Sex gilt nicht mehr unbedingt als sexuelle Gewalt: sondern ein Geldschein, so wird behauptet, macht aus der sexuellen Gewalt eine „Dienstleistung“ und aus dem Täter einen „Kunden“.

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            Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 9: eine Gesellschaft, die abstumpft gegenüber Gewalt gegen Frauen

              Überall dort, wo Freiertum als für Männer okayes Verhalten und Prostitution als normaler Job hingestellt wird, stumpft die Gesellschaft ab, wenn es um Gewalt gegen Frauen geht. Das sehen wir z.B. in Deutschland.

              Man kann es gut daran sehen, wie in den Zeitungen über Prostitution berichtet wird. Da ist von Verharmlosungen (Bordelle als „Liebestempel“, Frauen als „Liebesdienerinnen“, Prostitution als „Liebesdienste“) bis zu anzüglichen Altherrenwitzen („Abstecher im Puff“, „Verkehr im Bordell geregelt“, „Bordell erregt die Gemüter“) alles dabei.

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              Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 8: mehr Männer, die sich sexuell problematisch verhalten

                In Gesellschaften, in denen Sexkauf erlaubt ist, gibt es mehr Freier als in Gesellschaften, in denen es Männern verboten ist, zu Prostituierten zu gehen. Mehr Freier in einer Gesellschaft, das bedeutet: mehr Männer, das Konsensprinzip nicht verstanden haben, und die glauben, nicht feststellen zu müssen, ob die Frau, mit der sie schlafen, den Sex überhaupt will. Dieses problematische Verhalten der Freier bleibt nicht hinter geschlossenen Bordelltüren. Sondern sie tragen es hinaus in die Gesellschaft.

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                Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 6: mehr Freier

                  Es gibt einen großen Unterschied zwischen Gesellschaften, die Sexkauf legalisiert haben und Gesellschaften, in denen es verboten ist, sich Frauen für Sex zu kaufen: überall dort, wo es für Männer gesellschaftlich akzeptiert ist, Prostitution zu nutzen, gibt es mehr Freier als dort, wo es verboten ist.

                  Und das ist nur logisch: dort, wo es gesetzlich erlaubt ist, sich Frauen für Sex zu kaufen, werden mehr Männer es tun – schließlich ist ja nichts dabei, es ist nicht verboten. Gesetze haben eine normative Wirkung. Wir können das an anderen Beispielen sehen: wäre es erlaubt, andere Menschen zu schlagen, würden mehr Menschen andere Menschen schlagen. Wäre es erlaubt, Kinder zu missbrauchen, würden mehr Menschen Kinder missbrauchen. Wäre es erlaubt, im Supermarkt zu stehlen, würden mehr Menschen im Supermarkt stehlen.

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                  Die Folgen einer legalisierenden und liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 1 – weniger Ausstiegshilfen

                    Überall dort, wo angenommen wird, Prostitution sei ein „Beruf“, eine „Dienstleistung“, findet eine Verschleierung dessen statt, was Prostitution wirklich ist: nämlich der über Geld erpresste Zugang zu Frauenkörpern und Sex durch Männer in einer Situation, in der die Herstellung von authentischem sexuellem Konsens nicht möglich ist.

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                    „Wenn wir das Nordische Modell einführen, wandert Prostitution in den Untergrund“ – eine kleine Aufklärung

                      Bundesjustizministerin Christine Lambrecht warnt vor „Prostitution in dunklen Ecken“ und meint, die Einführung des Nordischen Modells sei keine Lösung, denn es gäbe nachher immer noch Prostitution – und mir als Frau aus der Prostitution geht bei solchen Aussagen so derbe die Hutschnur hoch.

                      Eine kleine Aufklärung über „den Untergrund“ tut Not.

                      Das erste ist: Das Nordische Modell beendet nicht die Existenz von Prostitution. Soweit ist das richtig. Es dezimiert sie aber, und zwar enorm. In Schweden geht die Prozentzahl der Freier, gemessen an der Gesamtbevölkerung, jedes jahr um 0,5 % runter und ist mittlerweile bei phänomenalen 7%. Davon können wir hier in Deutschland nur träumen – je nach Statistik ist es hier jeder 3. Mann, der geht, 90%, die schonmal im Bordell waren (was nicht heisst, dass sie es immer noch tun, auch einmalige Ausflüge ins Milieu gelten) oder 3 von 4 Männern, die schonmal Prostitution genutzt haben. Könnten wir das auf 7% Freier runterschrauben, wäre das schonmal ein massiver Fortschritt! Davon mal abgesehen: Die Einführung der Strafbarkeit von Mord hat auch nicht dafür gesorgt, dass es keine Morde mehr gibt. Uns allen ist aber ja wohl klar, dass es noch mehr Morde geben würde, wenn Mord nicht strafbar wäre, oder?

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