Überall dort, wo angenommen wird, Prostitution sei ein „Beruf“, eine „Dienstleistung“, findet eine Verschleierung dessen statt, was Prostitution wirklich ist: nämlich der über Geld erpresste Zugang zu Frauenkörpern und Sex durch Männer in einer Situation, in der die Herstellung von authentischem sexuellem Konsens nicht möglich ist.
„Die Folgen einer legalisierenden und liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 1 – weniger Ausstiegshilfen“ weiterlesenAbolitionistinnen als „Moralpolizei“
Abolitionistinnen, das sind seit dem Kaiserreich Frauen, die Prostitution als frauenverachtend ablehnen und sie abschaffen wollen. Dabei sind sie solidarisch mit Frauen und Mädchen in der Prostitution. Sie kritisieren das Handeln der Freier, also, sich eine Frau für Sex zu kaufen, und wollen dieses Verhalten verboten sehen.
Immer wieder taucht in der Debatte der Vorwurf an uns auf, wir seien ja nur „moralisch entrüstet“. Von einer „Moralpolizei“, gar einer „Sexpolizei“ wird da geschwurbelt.
Was steckt dahinter? Das möchte ich gern dekonstruieren.
„Abolitionistinnen als „Moralpolizei““ weiterlesenLondoner Nachklang
Gestern habe ich auf der Konferenz „Breaking the cycle – exposing the link between pornography & prostitution“ gesprochen darüber, wie die Legalisierung von Freiertum & Sexkauf Gesellschaften verändert. Wie sie verursacht, dass Freier ein Frauenbild entwickeln, in dem Frauen Objekte sind. Wie sie dazu führt, dass Gesellschaften abstumpfen, wenn es um sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen geht. Wie Entsetzen & Mitgefühl darüber völlig auf der Strecke bleiben überall dort, wo Frauen & Mädchen eine konsumierbare Ware sind.
Nach der Konferenz war ich im Londoner China Town unterwegs. Es war wahnsinnig schön. So viele Menschen unterwegs. So viele Lichter und Lampen und Musik von überall her, Leute haben auf der Strasse getanzt, und ich war ganz froh, das war so leicht, so bunt, so lustig auch. Genau das, was man nach einer Konferenz über so ein schweres Thema braucht.
„Londoner Nachklang“ weiterlesenImpulsvortrag beim Fachgespräch zum Thema Prostitution für die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag am 19. September 2023

Meine Damen und Herren, vielen Dank für die Einladung zum Fachgespräch. Ich bin sehr froh darüber, dass dieses wichtige Thema der Prostitution heute hier diskutiert werden wird. Ich sitze hier als Betroffene von Prostitution, aber auch als Expertin. Und ich soll heute darüber sprechen, ob das Prostitutionsgesetz von 2002 und das Prostitutionsschutzgesetz von 2017 gescheitert sind. Die kurze Antwort lautet: ja. Aber mir liegt noch mehr auf dem Herzen.
„Impulsvortrag beim Fachgespräch zum Thema Prostitution für die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag am 19. September 2023“ weiterlesen„Sexarbeit ist Arbeit!“
Das ist, was heute wieder auf einigen Plakaten, Transparenten und Schildern hochgehalten wird – ausgerechnet auf Demos zum Internationalen Frauenkampftag.
Ich möchte Dir, die Du ein solches Schild trägst, Folgendes sagen.
„„Sexarbeit ist Arbeit!““ weiterlesenDie Anklagebank des Abstands
Ganz oft, wenn ich über Prostitution spreche, schlägt mir ein ganz bestimmtes Phänomen entgegen, oder besser: ins Gesicht. Es sind: persönliche Fragen, die mich provozieren sollen. Fragen, die nicht dem Verständnis dienen, das wird am Unterton klar. Fragen, die keine Interessenfragen sind. Sondern Fragen, die mir Schuld zuweisen sollen.
Sowas wie: Ja, aber warum bist du denn nicht einfach aus dem Bordell gegangen? Warum hast du denn bzgl. deiner Armut nicht einfach dies und das gegangen? Warum hast du nicht einfach die Polizei gerufen? Warum hast du nicht…? Es hätte doch Möglichkeiten gegeben?
Welchem Zweck dienen diese Fragen? Zwei Dinge.
„Die Anklagebank des Abstands“ weiterlesenGibt es ein Recht auf Sex?
Gerade betreibt das FUNK-Format „Die Frage“ wieder aktiv frauenverachtende Propaganda. In einem Beitrag über eine körperlich beeinträchtigte Frau, die für Sex bezahlt, wird die Frage aufgeworfen:
BRAUCHT ES EIN RECHT AUF SEX?
„Gibt es ein Recht auf Sex?“ weiterlesenÜberleben heißt sich schämen und Anderssein für immer
Heute Vormittag war ich auf dem Amt und habe eine neue Auskunftssperre für meine Adresse beantragt. Auskunftssperren für Adressen sind eine gute Idee, wenn man einen Zuhälter hatte, der Polizist ist, wenn der nächste Zuhälter bei der Organisierten Kriminalität war, wenn man öffentlich über Prostitution spricht und jeden Tag in seinen Postfächern Drohungen und Vergewaltigungsfantasien vorfindet.
„Überleben heißt sich schämen und Anderssein für immer“ weiterlesenKrabatland
Weggehen können vom angekreischt werden, von immer denselben Fragen, Unterstellungen, Provokationen. Feierabend vom Sichrechtfertigen dafür, dass man für eine Welt eintritt, in der es keine kommerzialisierte sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen mehr gibt.
Den Stecker ziehen.
Einfach weggehen.
Wohin, wo es die Welt nicht gibt.
Altes Land, blecherne Kriegsdinge vergraben im alten Boden.
„Krabatland“ weiterlesen„Frauen dürfen nicht zu Geiseln des Krieges werden“ – ein Interview mit der ukrainischen Anwältin Larysa Denysenko über Kriegsvergewaltigungen durch russische Besatzer
Immer mehr Fälle von Vergewaltigungen an Frauen und (auch sehr kleinen) Mädchen durch die russischen Besatzer in der Ukraine werden bekannt. Ich durfte mit der Anwältin Larysa Denysenko darüber sprechen, ob es sich hier um Einzelfälle handelt oder ob eine Strategie dahinter steckt, wie es den Frauen und Mädchen in der Ukraine geht und vor allem: was wir jetzt tun können, um unsere Schwestern in der Ukraine zu unterstützen.
- Huschke Mau: Liebe Larysa, bitte stell Dich den Leserinnen vor: wer bist Du, wo lebst Du und was ist Dein Beruf?
Larysa Denysenko : Mein Name ist Larysa Denysenko, ich bin Rechtsanwältin, Feministin, ich engagiere mich für Frauen und Kinder, die Gewalt ausgesetzt sind. Ich trete gegen Diskriminierung jeglicher Art ein, halte Vorträge und leite Fortbildungen. Zudem schreibe ich Bücher für Erwachsene, Jugendliche und Kinder, ich bin als Radiomoderatorin (Hromadske Radio) tätig. Ich wurde in Kyjiw geboren, lebe und arbeite hier.
„„Frauen dürfen nicht zu Geiseln des Krieges werden“ – ein Interview mit der ukrainischen Anwältin Larysa Denysenko über Kriegsvergewaltigungen durch russische Besatzer“ weiterlesen