Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 3: Der Freierglaube an ein „Recht auf Sex“

    Frauen in der Prostitution werden durch die Legalisierung endgültig der Wirkmacht des Marktes ausgeliefert. Gewinner der Liberalisierung aber sind die Freier. Sie werden ermächtigt und ermutigt durch eine Gesetzeslage, die ihnen bestätigt, es sei legal, in Ordnung, normales Verhalten, ihr Recht, sich sexuellen Zugang zu Frauen zu kaufen.

    Der sexuelle Missbrauch wird hier zu einer ganz „normalen Dienstleistung“, die in Anspruch genommen wird. Dieses Denken hat weitreichende Folgen. Denn natürlich kann ein „ganz normaler Kunde“, der eine „ganz normale Dienstleistung“ in Anspruch nimmt, sich beschweren und klagen, wenn diese „Dienstleistung“ nicht korrekt ausgeführt wird.

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    Die Folgen einer legalisierenden & liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 2: Stigma

      Überall da, wo Prostitution als „ganz normaler Beruf“ angesehen wird, wird der sexuelle Missbrauch, der in der Prostitution geschieht, verschleiert.

      Plötzlich ist es kein Sex ohne Konsens mehr, der da geschieht – sondern eine „Dienstleistung“.

      Damit erfahren die Tat und die Täter ein „Re-Naming“.

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      Die Folgen einer legalisierenden und liberalen Prostitutionsgesetzgebung – Punkt 1 – weniger Ausstiegshilfen

        Überall dort, wo angenommen wird, Prostitution sei ein „Beruf“, eine „Dienstleistung“, findet eine Verschleierung dessen statt, was Prostitution wirklich ist: nämlich der über Geld erpresste Zugang zu Frauenkörpern und Sex durch Männer in einer Situation, in der die Herstellung von authentischem sexuellem Konsens nicht möglich ist.

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        Abolitionistinnen als „Moralpolizei“

          Abolitionistinnen, das sind seit dem Kaiserreich Frauen, die Prostitution als frauenverachtend ablehnen und sie abschaffen wollen. Dabei sind sie solidarisch mit Frauen und Mädchen in der Prostitution. Sie kritisieren das Handeln der Freier, also, sich eine Frau für Sex zu kaufen, und wollen dieses Verhalten verboten sehen.

          Immer wieder taucht in der Debatte der Vorwurf an uns auf, wir seien ja nur „moralisch entrüstet“. Von einer „Moralpolizei“, gar einer „Sexpolizei“ wird da geschwurbelt.

          Was steckt dahinter? Das möchte ich gern dekonstruieren.

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          Londoner Nachklang

            Gestern habe ich auf der Konferenz “Breaking the cycle – exposing the link between pornography & prostitution” gesprochen darüber, wie die Legalisierung von Freiertum & Sexkauf Gesellschaften verändert. Wie sie verursacht, dass Freier ein Frauenbild entwickeln, in dem Frauen Objekte sind. Wie sie dazu führt, dass Gesellschaften abstumpfen, wenn es um sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen geht. Wie Entsetzen & Mitgefühl darüber völlig auf der Strecke bleiben überall dort, wo Frauen & Mädchen eine konsumierbare Ware sind.

            Nach der Konferenz war ich im Londoner China Town unterwegs. Es war wahnsinnig schön. So viele Menschen unterwegs. So viele Lichter und Lampen und Musik von überall her, Leute haben auf der Strasse getanzt, und ich war ganz froh, das war so leicht, so bunt, so lustig auch. Genau das, was man nach einer Konferenz über so ein schweres Thema braucht.

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            Wie deutsche Freier über ukrainische geflüchtete Frauen & Mädchen sprechen

              Freier sind Täter.

              Freier sind Männer, die Frauen zur Ware und zum Objekt machen.

              Sie sind es gewohnt, Sex zu haben, ohne sexuellen Konsens herzustellen.

              Gewohnt, mit Frauen zu schlafen, von denen sie nicht wissen können, ob sie es freiwillig machen.

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              Das Stigma gegenüber Prostituierten geht von Freiern aus

                Ich hab lange überlegt, ob ich das veröffentliche. Aber letztendlich denke ich, es ist wichtig, darüber zu sprechen, damit klar wird, von wem das Stigma gegenüber Prostituierten ausgeht.

                Vor einigen Tagen habe ich gesehen, dass sich einer meiner ehemaligen Freier in einem Kommentar zu Wort gemeldet hat. Nicht auf meinem Huschke-Mau-Profil, sondern bei etwas privatem, bei einer anderen Tätigkeit. Der Kommentar war öffentlich. Er hat meinen damaligen „Arbeitsnamen“ öffentlich benannt und auch die Adresse des Wohnungsbordells, in dem ich damals war.

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                Lustige Emails von Freiern

                  Ich als Exprostituierte, die öffentlich darüber spricht, dass Prostitution Gewalt gegen Frauen ist, bekomme ganz oft Post von empörten Freiern, die sich durch mich „schlecht dargestellt“ sehen. Sie beteuern, sie würde „ihre“ Prostituierten mit ganz viel Respekt behandeln, sie nie beschimpfen, schlagen oder vergewaltigen, und deswegen sei das, was sie tun, ok. Was sie übersehen, ist, dass sie trotz allem heilem Schein mit einer Frau Sex haben, von der sie genau wissen, dass diese den Sex eigentlich gar nicht haben will, sondern nur das Geld braucht. Egal, wie nett sie sind, eins ist Fakt: Freier sind Männer, die Sex mit Frauen haben, ohne Konsens herzustellen. Das wollen sie natürlich nicht einsehen. Denn sonst könnten sie ja nicht mehr tun, was sie tun.

                  Dann gibt es aber noch eine andere Kategorie von Freiern, die mir schreiben.

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                  Ein paar Gedanken über Hurenhierarchien und verdammt bürgerliche Vorstellungen von Prostitution

                    Gerade ist auf Welt.de ein Interview mit mir erschienen. Und im Teaser steht etwas, das mich gerade sehr zum Nachdenken gebracht hat. Da liest man: „Einst ging sie selbst auf den Strich. Nun kämpft Huschke Mau für die Abschaffung der Prostitution. Über ihre Ex-Kunden fällt sie ein hartes Urteil. Jeder Freier gehe bewusst das Risiko ein, eine Vergewaltigung zu begehen.“

                    (Sidenote: Die Interviewerin kann nichts dafür, und das hat auch nichts mit der Qualität des Interviews zu tun – die Teaser bauen andere Menschen in der Redaktion.)

                    Und das löst widersprüchliche Gefühle in mir aus.

                    Mein erster Impuls war: „Bitte was, ich war nie auf dem Strich!“

                    Und das ist so. Ich war nie auf dem Straßenstrich. Ich war in Wohnungsbordellen und im Escort, was am Ende nichts anderes heißt als „Haus- und Hotelbesuche“.

                    Mein zweiter Impuls war: „Das darfst Du jetzt aber öffentlich nicht sagen.“

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                    Prostitution: Schweden verschärft das Nordische Modell

                      Ich war lange in Deutschland in der Prostitution. Und es war schlimm. Zu sehen, wie Freier sich benehmen, wie hemmungslos sie uns prostituierte Frauen missbrauchen und vor allem, dass sie damit durchkommen, hat mich schwer traumatisiert. Die deutsche Prostitutionsgesetzgebung ist frauenfeindlich ohne Ende. Sie schützt die Täter. Denn Freier SIND Täter.

                      Schweden hat eine ganz andere Prostitutionspolitik als Deutschland. Dort ist es verboten, sich eine Frau zu kaufen. Frauen in der Prostitution hingegen machen sich nicht strafbar. Sie bekommen Ausstiegshilfen, wenn sie das wollen.
                      Schweden definiert Prostitution als Gewalt gegen Frauen. Bisher gab es auf den Kauf von Sex hohe Geldbußen. Damit ist jetzt Schluss. Das sogenannte „Nordische Modell“ wird verschärft.
                      Angedacht sind: Haft- statt Geldstrafen beim Verstoß gegen das Sexkaufverbot und die Verfolgung von schwedischen Männern, die sich im Ausland Sex kaufen. Beides ist noch nicht durch.
                      Bereits beschlossen ist aber die Ahndung des Sexkaufs mit Hilfe eines neuen zusätzlichen Straftatbestandes: dem der „fahrlässigen Vergewaltigung“.

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